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Ohne Stamm und Gepäck in Herceg Novi - Partie im Satellitenfernsehen

Schwieriger als erwartet gestaltet sich der morgige Auftritt der deutschen Mannschaft am dritten Spieltag der Weltliga: So muss Bundestrainer Neboja Novoselac (Berlin) in Herceg Novi beim amtierenden Vize-Weltmeister Montenegro krankheitsbedingt kurzfristig auf Marko Stamm (Spandau 04) verzichten. Nachnominiert für das 13er-Aufgebot beim dritten Auftritt der DSV-Auswahl in der Europa-Gruppe C wurde mit Jan Obschernikat (ASC Duisburg/Foto) ein jüngerer Akteur, der auch bereits beim Team ist.
 
Die Anreise an die Adriaküste Montenegros gestaltete sich auch anderweitig schwierig: So fehlen dem Wasserball-Team Deutschland nach der heutigen Flugreise insgesamt sieben Taschen - darunter Bälle, Kappen und Massagebank. „Hoffen wir, dass morgen alles hier ist", kommentierte Teammanager Michael Zellmer (Hannover) den bisher in der Tat zähen Jahresauftakt der DSV-Auswahl, die jeweils einem Sieg (10:9 in Hamburg gegen die Slowakei) und einer Niederlage (7:12 in Berlin gegen Italien) zur ersten Auwärtspartie der Viererrunde aufläuft.
 
Favorit Montenegro hat bereits zwei Siege auf dem Konto, und bei einem Heimerfolg gegen die Deuschen der EM- und WM-Zweite von der Adria bereits nach den Hinspielen der Weltliga-Vorrunde den Gruppensieg und somit das Ticket zum diesjährigen „Super Final" in Dubai (Vereinigte Arabische Emirate/16. bis 21. Juni) schon so gut wie sicher. Gewinnt das Wasserball-Team Deutschland, wäre für den EM-Fünften von 2012 mit dann zwei Siegen aus drei Spielen in der Tabelle der Gruppe C ebenfalls noch etwas möglich, allerdings ist die Partie in dem wasserballverückten Land an der Adriaküste definitiv die hierfür letzte Chance, da wie gewohnt nur der Gruppensieger nach Dubai fahren wird.
  
Gespielt wird wie gewohnt nicht direkt in Herceg Novi, sondern im nahegelegen Igalo, allerdings ist Montenegro ohnehin ein Land der kurzen (Wasserball-)Wege. Gut für die Fans: Die erste Auswärtspartie der deutschen Mannschaft im laufenden Wettbewerb wird nach vorliegenden Berichten morgen abend von 18 Uhr an auch live von Montenegros nationalen Fernsehensenders RCTG übertragen werden, darunter auf dessen Satellitenkanal - dieser kann auch im Ausland empfangen werden. Auch die um 20 Uhr in Bergamo startende Parallelpartie der Gruppe C zwischen Italien und der Slowakei läuft auf Raisport 2 europaweit im Satellitenfersehen.
 
 
Wasserball-Team Deutschland
 
Tor: Roger Kong (29/Waspo 98 Hannover), Kevin Götz (20/White Sharks Hannover)
Feldspieler: Julian Real (24), Paul Schüler (26), Jan Obschernikat (21), Dennis Eidner (24/alle ASC Duisburg), Erik Bukowski (28), Tobias Preuss (25/beide Waspo 98 Hannover), Heiko Nossek (31) und Hannes Glaser (21/beide SSV Esslingen)
 
Bundestrainer: Nebojsa Novoselac (39/Berlin)

Cannstatt mit Mühe in Hannover - zweiter Sieg für Plauen

Jovan Radojevic (Nummer 11) hielt mit seinen vier Treffern im Stadionbad den SV Canstatt beim 9:8-Erfolg gegen die White Sharks Hannover auf Kurs

Der Jahresauftakt in der Deutschen Wasserball-Liga (DWL) brachte in den Sonnabendpartien mit dem 9:8-Erfolg des SV Cannstatt bei den White Sharks Hannover ledglich einen Auswärtssieg. Auch Aufsteiger SVV Plauen holte sich mit einem am Ende unerwartet deutlichen 16:9-Heimerfolg gegen die Gäste des SC Neustadt den zweiten Saisonsieg und kletterte damit auf den neuralgischen sechsten Platz der Tabelle der B-Gruppe, in der der SC Wedding nach zwei Heimsiegen nunmehr wieder Zweiter ist.
 
Das Spitzenduo gab sich in der Hautrundengruppe A erwarungsgemäß keine Blöße: Der Tabellenzweite ASC Duisburg setzte sich im West-Derby gegen den SV Bayer 08 Uerdingen ungefährdet mit 12:5 durch, wobei der Titelverteidiger von der Wedau bereits im Auftaktviertel für eine 6:0-Führung sorgte. Dennis Eidner festigte mit vier Toren seinen zweiten Platz in der Torjägerlsite der DWL. Ohne Mühe kam erwartungsgemäß Spitzenreiter Wasserfreunde Spandau 04 im Berliner Derby zu einem klaren 16:5-Erfolg gegen Gruppenschlusslicht SG Neukölln, wobei Maurice Jüngling mit vier Treffern erfolgreichster Werfer der Partie war. Kai van der Bosch erzielte mit der 1:0-Führung den 100. Saisontreffer des Rekordmeisters, der nach dem Europapokalauftritt vom Mittwochabend mit mehreren Rotationen aufgewartet hatte und nach eigenem Bekunden nur phasenweise überzeugen konnte.
 
Der Tabellenvierte SSV Esslingen hielt beim Medaillenkandidaten Waspo 98 Hannover die Begegnung dank effektiven Überzahlspiels und einer starken Leistung von Torhüter Marco Watzalawik bis zum 5:5-Zwischstand (20.) offen, musste danach nach zunehmenden eigenen Fehlern aber einen 4:0-Lauf der Hausherren zum 9:5 (23.) quittieren. Die immer wieder von Tobias Preuß angetriebenen Niedersachsen konnten iherseits eine Reihe von Vorteilen nicht ausspielen und vermochten auf dem Weg zum 10:6-Endstand ihre dürftige Überzahlbilanz (drei Treffer bei zehn Versuchen) erst am Ende aufbessern. In einem Schlüsselspiel des Wochenendes rückte der SV Cannstatt mit dem vierten Saisonsieg wieder auf Rang vier vor, wobei die White Sharks Hannover nach zuletzt zwei Siegen nur knapp mit 8:9 das Nachsehen hatten und nach Spielende mit zahlreichen vergebenen Möglichkeiten haderten. Nach einem 4:4-Zwischenstand (11.) zogen die recht routiniert aufspielenden Gäste dank der Treffsicherheit von Torjäger Jovan Radojevic (vier Treffer) bis 9:5 (20.) davon, agierten für den Rest der Spielzeit zum Unverständis von Trainer Jürgen Rüdt zu passiv und blieben gänzlich ohne weiteren Torerfolg.
   
 
 
Plauen erstmals auf Rang sechs
 
Auch bei den sechs Partien der Hauptrundengruppe B gab es lediglich einen Gästeerfolg, diesen zudem noch bei einer Nachholpartie aus der Hinrunde. Nichts zu holen für die Gästeteams in der Berlin/Brandenburg-Region, wo der SC Wedding mit zwei Heimsiegen wieder auf Rang zwei der Tabelle vorrückte: Beim 8:7-Erfolg gegen den Duisburger SV legten den Nordberliner zwar einen Start-Ziel-Sieg hin, gerierten nach einer 8:4-Führung (21.) allerdings noch einmal in Schwierigkeiten, als die nie aufsteckenden Gäste drei Minuten vor dem Ende noch einmal bis auf 7:8 herankamen. Ungefährdet fiel tags darauf der 19:6-Erfolg gegen Schlusslicht SC Wasserfreunde Fulda, wobei Moritz Meißner und Marton Sarosi in einer Partie mit insgesamt 30 Persönlichen Fehlern jeweils viermal erfolgreich waren. Spitzenreiter OSC Potsdam knackte mit dem 25:9-Heimerfolg gegen Fulda auch im dritten Saisonduell mit den Hessen klar die 20-Tore-Marke und baute die Saisonbilanz auf 16:0 Punkte aus. Der sechsmal erfolgreiche Tobias Lentz schob sich bei jetzt 24 Treffern auf Rang der Torschützenliste vor.  
 
Für Duisburg und Fulda verschlechterte sich zudem die Tabellensituation durch den zweiten Saisonsieg des Liganeulings SVV Plauen: Die Vogtländer setzten sich vor heimischer Kulisse gleich mit 16:9 gegen den Tabellenfünften SC Neustadt durch, wobei die Gäste nach dem schnellen 0:3-Rückstand beim 6:5 (13.) einmal in Führung gelegen hatte. Nach dem 9:9-Zwischenstand (20.) gingen die sieben restlichen Treffer der Partie samt und sonders auf das Konto der Hausherren, bei denen Peter Karteszi gleich fünfmal erfolgreich war. Plauen liegt damit erstmals auf jenem sechsten Rang, der in der neuralgischen zweiten Play-down-Runde Heimvorteil brächte. Der bisherige Tabellenzweite SV Krefeld 72 musste sich beim Doppelauftritt im Südosten mit zwei Punkten begnügen: War der SV Weiden beim Hinspiel am Niederrhein - zum Teil personalbedingt - noch mit 5:16 untergangen, gelang diesmal den Westdeutschen trotz zahlreicher Überzahlchancen so gut wie nichts und stiegen mit einer deutlichen 8:17-Niederlage aus dem Wasser. Weidens Torhüter Vladimir Srajer wurde beim fünften Sieg im fünften Heimspiel „Spieler des Tages".
 
Tags darauf ließ das junge Krefelder Team beim 9:6-Auswärtssieg in der ausstehenden Hinrundenpartie beim SVV Plauen lediglich sechs Gegentreffer zu und profiertierte in der eher torarmen Partie zudem von der frühen 5:2-Führung (7.). Bei jetzt 10:6 Punkten liegen die Westdeutschen als Vierter der B-Gruppe weiter in Lauerstellung beim Kampf um Rang zwei, während Plauen sich zunächst nur mit den punktgleichen Duisburger um Platz sechs duellieren kann. Am kommenden Wochenende gibt es bundesweit keinen DWL-Wasserball: Im Frauenbereich gastiert die Nationalmannschaft bei der EM-Qualifikation in Lille (Frankreich), so das das die Liga kompett pausiert. Im Männerbereich steht als Ersatz das Achtelfinale im DSv-Pokal (42. deutscher Wasserball) auf dem Programm, wobei allerdings 14 der 16 DWL-Teams um den Einzug in die Runde der letzten Acht kämpfen. Unter der Woche steht am Dienstagabend erst einmal das Weltliga-Spiel der Nationalmannschaft auswärts in Herceg Novi beim amtierenden Vize-Weltmeister Montenegro im Blickpunkt.
 
  
   
Deutschen Wasserball-Liga 2013/2014
    
Resultate Wochenende (8. Spieltag und Nacholpartien Hinrunde)
  
 
Sonnabend, den 11. Januar 2014
16:00 ASC Duisburg - SV Bayer 08 Uerdingen 12:5 (6:1, 2:1, 2:1, 2:2)
16:00 Wasserfreunde Spandau 04 - SG Neukölln 16:5 (4:1, 5:3, 5:0, 2:1)
16:00 SVV Plauen - SC Neustadt 16:9 (4:3, 4:4, 6:2, 2:0)
18:00 Waspo 98 Hannover - SSV Esslingen 10:6 (3:2, 2:2, 4:1, 1:1)
18:00 SV Weiden - SV Krefeld 72 17:8 (5:2, 3:2, 3:3, 6:1)  
18:00 SC Wedding - Duisburger SV 98 8:7 (3:2, 2:1, 3:1, 0:3)
18:00 OSC Potsdam - SC Wasserfreunde Fulda 25:9 (7:3, 8:0, 6:3, 4:3)
20:00 White Sharks Hannover - SV Cannstatt 8:9 (3:4, 2:3, 1:2, 2:0)
 
Sonntag, den 12. Januar 2014
11:00 SVV Plauen - SV Krefeld 72 6:9 (2:5, 1:1, 2:2, 1:1)
17:00 SC Wedding - SC Wasserfreunde Fulda 19:6 (5:1, 2:1, 7:2, 5:2)
 
Spiele der A-Gruppe im E-Protokoll: http://dsvdaten.de/Modules/WB/Games.aspx?Season=2013&LeagueID=2&Group=A&LeagueKind=L
Spiele der B-Gruppe im E-Protokoll: http://dsvdaten.de/Modules/WB/Games.aspx?Season=2013&LeagueID=2&Group=B&LeagueKind=L
 
    
  
Tabellenstände 
 
Gruppe A

1. Wassserfreunde Spandau 04 115:53 16:0
2. ASC Duisburg 148:58 14:4
3. Waspo 98 Hannover 105:73 12:4
4. SV Cannstatt 70:82 9:7
5. SSV Esslingen 81:98 7:9
6. SV Bayer 08 Uerdingen 67: 93 4:12
7. White Sharks Hannover 66:103 4:12
8. SG Neukölln 58:150 0:18
 
Platz 1 bis 4 direkt in den Play-offs. Rang 5 bis 8 spielen gegen Platz 1 bis 4 der B-Gruppe um die Play-off-Plätze 5 bis 8. 
  
 
 
Gruppe B
 

1. OSC Potsdam 142:66 16:0
2. SC Wedding 87:61 12:4
3. SV Weiden 92:86 10:6
4  SV Krefeld 72 87:81 10:6
5. SC Neustadt 74: 86 7:7
6. SVV Plauen (+) 67:82 4:12
7. Duisburger SV 98 60: 80 4:12
8. SC Wasserfreunde Fulda (+) 54:121 1:15
 
Platz 1 bis 4 spielen gegen Rang 5 bis 8 der A-Gruppe um die Play-off-Plätze 5 bis 8. 


        
Top 15 Torschützenliste
  
1. Erik Bukowski  (Waspo 98 Hannover) 35
2. Dennis Eidner, Dennis (ASC Duisburg 30
3. Tobias Lentz (OSC Potsdam) 24
4. David Horvath (SC Wasserfreunde Fulda) 23
5. Nossek, Heiko (SSV Esslingen) 22
5. Moritz Oeler (Wasserfreunde Spandau 04) 22
5. Julian Real (ASC Duisburg) 22
5. Sean Ryder (SV Weiden) 22
9. Peter Karteszi (SV Plauen) 21
10. Bojan Matutinovic (SC Neustadt) 20
11. Hannes Glaser (SSV Esslingen) 18
11. Marvin Thran (SV Cannstatt) 18
11. Matteo Dufour (OSC Potsdam) 18
11. Spencer Hamby (OSC Potsdam) 18
11. Gergö Kovacs (SV Krefeld 72) 18

     
 
Kommende Spiele (9. Spieltag)
    
Sonnabend, den 25. Januar 2014
16:00 SVV Plauen - SV Weiden (Stadtbad)
18:00 SV Bayer Uerdingen - Wasserfreunde Spandau 04 (Bayer-Traglufthalle)  
18:00 Waspo 98 Hannover - SG Neukölln (Sportleistungszentrum)
18:00 SV Cannstatt - SSV Esslingen (Inselbad Untertürkheim)
18:00 SV Krefeld 72 - SC Wedding (Badezentrum Bockum)
18:00 SC Neustadt - SC Wasserfreunde Fulda (Stadionbad)
20:00 White Sharks Hannover - ASC Duisburg (Sportleistungszentrum) 
 
Internet: www.deutsche-wasserball-liga.de
Facebook: www.facebook.com/DeutscheWasserballLiga
 

SSVE: mitgehalten, aber verloren

10:6-Niederlage bei Waspo 98 Hannover – Schwaches drittes Viertel

Mit leeren Händen kamen die DWL-Wasserballer des SSV Esslingen von ihrer Reise in die niedersächsische Landeshauptstadt zurück. Nach einer Partie auf Augenhöhe, allerdings mit einem schwachen dritten Abschnitt, verloren sie bei Waspo 98 Hannover mit 10:6 (3:2, 2:2, 4:1, 1:1).

Die Voraussetzungen waren schwierig: nach dem Ausfall von Hannes Rothfuß verletzten sich im Abschlusstraining am Freitagabend auch noch Torhüter Marco Watzlawik sowie Jan Glaser. Während der Torwart letztlich doch spielen konnte, wenn auch mit Schmerzen, war daran bei Jan Glaser mit einem Daumenbruch nicht zu denken.
Ein ganz ähnlicher Spielerverlauf wie im Hinspiel, welches die Esslinger Wasserballer mit 13:14 zuhause verloren hatten, ließ sich auch wieder an der Auswärtspartie in Hannover ablesen: in einer lange Zeit ausgeglichenen Partie vergab der SSVE nach einer Schwächephase mögliche Punkte. Während man zuhause zu Beginn des letzten Viertels vier Gegentreffer kassierte, ereilte die Esslinger dasselbe Schicksal dieses Mal im dritten Abschnitt, als Hannover von 5:5 auf 9:5 davonziehen konnte. SSVE-Trainer Markus Hahn zog ein gemischtes Fazit: „Es waren einige strittige Entscheidungen der Unparteiischen in der entscheidenden Phase und unsere mangelnde Chancenverwertung, die uns letztlich das Spiel haben verlieren lassen. Wir haben gut gekämpft und auf die Leistung lässt sich aufbauen.“ Mannschaftskapitän Heiko Nossek: „Ein Spiel auf Augenhöhe, das wir durch individuelle Fehler verloren haben. Wie im Hinspiel gegen Hannover haben wir quasi in drei Minuten mit vier Gegentoren das Spiel verloren. Jetzt gilt es, weiter zu arbeiten und sich auf die nächsten Spiele zu konzentrieren.“

Die Esslinger begannen hellwach und stürmisch, jedoch ließ die Effektivität zu wünschen übrig, denn gleich zu Beginn der Partie ließen sie zwei gute Chancen ungenutzt. SSVE-Linkshänder Hannes Glaser erzielte in der zweiten Spielminute die 1:0-Führung. In der Folgezeit kamen die Hausherren dann aber besser ins Spiel und durch Tore der Nationalspieler Erik Bukowski (2) und David Kleine mit 3:1 in Führung. Esslingens Nationalspieler Hannes Glaser antwortete in Überzahl noch vor der ersten Pause mit seinem zweiten Treffer.

Hannovers Kapitän Ingo Pickert traf gleich im ersten Angriff des zweiten Abschnittes zum 4:2. In Überzahl verkürzte Maximilian Müller in der 10. Minute auf 4:3. Nach einer ausgelassenen Großchance des SSVE vollendete erneut der Hannoveraner Spielführer einen Konter zur nächsten Zwei-Tore-Führung. Beide Teams ließen in dieser Phase einige Chancen liegen, doch kurz vor der Halbzeit schaffte Robert Roth mit einem Rückraum-Überzahltreffer den Anschluss seines Teams.

Zu Beginn des dritten Viertels bot sich für den SSVE die Chance zum Ausgleich, doch Heiko Nossek scheiterte mit seinem Strafwurf an Nationalkeeper Roger Kong. Doch lange ließ der Esslinger Kapitän dies nicht auf sich sitzen: eine Minute später erzielte er mit einem schönen Bogenball dann doch den Treffer zum 5:5. Was nun folgte, sollte die spielentscheidende Phase sein, zum Leidwesen der Esslinger: innerhalb von etwas mehr als drei Minuten kassierten sie vier Gegentreffer, die meist auf individuelle Fehler zurückzuführen waren.

So stand es zu Beginn des Schlussabschnitts 9:5 und im Stile einer Spitzenmannschaft verwalteten die Hausherren die Führung. Zwar verkürzte Mike Troll nach einem schönen Zuspiel von Maximilian Müller in Überzahl noch einmal auf 9:6, doch näher sollten die Esslinger nicht mehr herankommen. 49 Sekunden vor dem Abpfiff setzte mit Daniele Polverino der mit 34 Jahren älteste Spieler der Partie den Schlusspunkt zum10:6.

Bereits am kommenden Samstag steht bei den Esslingern eine weitere Reise nach Hannover auf dem Programm. Gegner dann sind die White Sharks im Pokal-Achtelfinale. Im Duell der beiden A-Gruppen-Teams ist eine mindestens genauso gute Leistung gefordert, ohne Schwächephase.

Für den SSV Esslingen im Einsatz waren:
Marco Watzlawik (Torwart), Atila Beretka, Robin Finkes, Valentin Finkes, Novak Zugic, Robert Roth (1 Tor), Heiko Nossek (1), Michael Müller, Maximilian Müller (1), Hannes Glaser (2), Mike Troll (1), Lars Hechler, Adrian Hausmann (Torwart).

Neuralgisches Wochenende für Krefeld

Es ist eine der Fragen des Wochenendes zum Rückrundenauftakt in der Deutschen Wasserball-Liga (DWL): Wohin geht die Reise der SV Krefeld 72 im weiteren Saisonverlauf? Auf die vor dem Jahreswechsel in einem Millimeterfinish auf Rang zwei der Tabelle vorgeschwommenen Spieler von der Palmstraße wartet ein Doppelauftritt im Südosten der Republik bei zwei Teams mit guten Heimkulissen und engen Becken. Heute abend gastiert die SVK-Sieben bei dem in eigener Halle noch ungeschlagenen SV Weiden (18 Uhr); am Sonntag folgt das Gastspiel beim Aufsteiger SVV Plauen.
 
Für die beiden recht schwierigen Partien hat das Team von Markus Zilken und seinem Trainergespann die Zeit zwischen den Feiertagen ausgiebig genutzt, um ordentlich vorbereitet und mit genügend Ausdauer für beide Partien gewappnet zu sein. Gegen den SV Weiden konnten die Krefelder beim Saisonauftakt vor vollem Haus einen nie gefährdeten 16:5-Heimerfolg gegen dezimiert angereiste Weidener einfahren. Dieser Sieg sollte zwar das nötige Selbstbewusstsein für das anstehende Rückspiel in Weiden erbracht haben, doch sind sich die Krefelder im Klaren darüber, dass die Partie im Hexenkessel Weiden andere Bedingungen mit sich bringen wird: kleines Spielfeld, Emotionen, lautstarke Fans.
 
Tags darauf steht dann ohne großartige Verschnaufpause das Spiel beim Aufsteiger aus Plauen an, der mit deutlichen 11:4-Heimerfolg gegen Mitaufsteiger SC Wasserfreunde Fulda erste Punkte wie auch Selbstvertrauen einfahren. Bereits im Oktober konnte Krefeld die Aufstiegsmannschaft beim Vorbereitungsturnier in Hamm testen und die Partie mit 9:6 für sich entscheiden. Allerdings ist auch hier Vorsicht geboten, werden die Krefelder doch das Spiel gegen Weiden bereits in den Knochen haben und in einer gänzlich unbekannten Halle auflaufen. „Zwar haben wir das Heimspiel gegen Weiden klar gewonnen, jedoch ist die Mannschaft aus der Oberpfalz in ihrem kleinen Spielfeld zu Hause recht stark", warnt Kapitän Alexander Stomps-
 
Für die SVK 72 steht jedenfalls fest: punkten, komme was wolle. Denn gerade durch Punkte aus diesen beiden Spielen besteht die Chance für das junge Team, sich auf dem zweiten Tabellenplatz zu etablieren. Spitzenreiter OSC Potsdam (14:0 Punkte plus klar bestet Tordifferenz) scheint entteilt, doch hinter den Krefelder (8:4) liegen weitere mit dem SC Wedding (8:4), Weiden (8:6) und dem heute in Plauen geforderten SC Neustadt (7:5) liegt die Konkurrenz dicht auf den Fersen. Stomps ist hungrig auf beide Matches, weiß allerdings auch, das Wochenende vorentscheidend werden könnte: „Uns ist klar, dass Punkte aus diesem Wochenende sehr wichtig für die Positionierung auf den ersten vier Plätzen sind. Daher gilt volle Konzentration von vornherein."
 
Die Krefelder sind gewarnt: Vor dem Jahreswechsel ging der Doppelauftritt beim SC Wedding und dem OSC Potsdam mit zwei deutlichen Niederlagen daneben, was noch gut in Erinnerung ist. „Nach der langen Anreise müssen wir schnell in den Konzentrationsmodus umschalten, um zu Spielbeginn voll bei der Sache zu sein. Weiden wird vor heimischer Kulisse sicherlich komplett auflaufen, so dass uns eine andere Mannschaft als im Hinspiel gegenüberstehen wird. Auch die Partie gegen den Aufsteiger Plauen dürfen wir keineswegs unterschätzen", sagt der zu Saisonbeginn vom deutschen Meister ASC Duisburg an die Palmstraße zurückgekehrte Torjäger Yannik Zilken, lässt an der Zielsetzung aber keinen Zweifel an der Zielsetzung aufkommen: „Wir wollen das Wochenende nutzen, um einen guten Start ins neue Jahr und die zweite Saisonhälfte zu erzielen."

SPIEL DER WOCHE: „Wir sind zu Hause klarer Favorit und müssen auch so auftreten“

Der Hinkampf am Neckar war bereits ein offener Schlagabtausch: Zum Rückrundenauftakt der Deutschen Wasserball-Liga (DWL) empfängt der Tabellendritte Waspo 98 Hannover den fünftplatzierten SSV Esslingen, der mit einem Sieg am Maschsee in der Tabelle der A-Gruppe bis auf einen Zähler an die Niedersachsen herankämpfen könnte. Gespielt wird wieder im Stadionbad, wo das Anschwimmen um 18 Uhr erfolgt.
 
Duelle gegen die Teams vom Neckar sind für Norddeutschlands „Nummer eins“  trotz der aktuellen Favoritenposition nicht ohne: Das Hinspiel am Neckar zählte zu den Hohepunkten der Hinrunde, als Waspo 98 sich erst  nach wiederholter Esslinger Führung im Schlussviertel bei einem torreichen Duell in Handballmanier erst mit 14:13 durchsetzen konnten. Anfang Dezember setzte es im Untertürkheimer Inselbad für die später sogar den deutschen Meister ASC Duisburg siegreichen Niedersachsen beim zweiten württembergischen Vertreter SV Cannstatt dann sogar eine überraschen 10:12-Auswärtsniederlage, so dass beide Auswärtspartien am Neckar auch ein Warnschuss für die heutige Begegnung sind.
 
„Die Esslinger sind alles andere als ein schwacher Gegner. Zum Erfolg baden können wir nicht“, mahnt Vereinspräsident Bernd Seidensticker. Optimal läuft die Vorbereitung auf diese Partie für Waspo 98 lief zudem nicht: Rückraumspieler Bence Toth musste in Ungarn am Freitag noch eine Prüfung im Studium ablegen und wird erst kurzfristig am Sonnabend wieder in Hannover eintreffen. Neuzugang Marko Bolovic steht aus gesundheitlichen Gründen auch nicht zu Verfügung. Trotzdem erwartet Seidensticker dennoch einen Heimerfolg: „Wir sind zu Hause klarer Favorit und müssen auch so auftreten. Ein Sieg ist Pflicht.“
 
Nach der knappen Heimniederlage will der SSV Esslingen nun am Maschsee seine Chance suchen: „Es geht darum, einen positiven Start ins neue Jahr zu erwischen. Waspo ist Favorit, aber wir haben gut gearbeitet und wollen versuchen, einen oder zwei Punkte aus Hannover mitzunehmen, auch wenn das schwer werden wird“, sagt SSVE-Spielführer Heiko Nossek. Bis auf wenige krankheitsbedingte Ausfälle war die Vorbereitung gut. „Um den Rhythmus aufzunehmen, gab es am vergangenen Samstag eine weitere Trainingseinheit“, sagt Trainer Markus Hahn, „Waspo ist Favorit, aber wir wollen das Spiel eng halten. Dann haben wir eine Außenseiterchance, denn das Heimspiel haben wir auch nur mit einem Tor verloren.“
 
Der Tabellendritte Waspo 98 hat übrigens in der DWL-Rückrunde noch fünfmal Heimvorteil und wird heute beim dritten Auftritt vor heimischer Kulisse wieder im „großen“ Stadionbad an der AWD-Arena ins Wasser steigen, das den Wasserballfans anders als das Sportleistungszentrum beste Bedingungen für die Sportart bietet. Anschließend steigen um 20 Uhr in einem weiteren A-Gruppen-Spiel die White Sharks Hannover gegen den SV Cannstatt ins Wasser, der den Hinkampf knapp mit 13:11 gewonnen. Hat. Esslingen wird am kommenden Wochenenden übrigens erneut in Hannover zu Gast sein, dann im Achtelfinale des DSV-Pokals (42. deutscher Wasserball-Pokal der Männer) bei den White Sharks.
 

(c) 2013 Deutsche Wasserball Liga